Zeitzeugen
 
Bilduntertitel
Baumhäuser
Projekttitel
Zur Gestaltung der Schule als Lebensraum. Bildende Künstler zu Gast in der Albert-Schweitzer-Schule II Freiburg Landwasser
Ziel

  • Neben der erhofften gemeinsamen Arbeit im engeren Sinne ging es auch diesmal darum, gemeinsam mit jungen Menschen verschiedener Herkunftsländer Möglichkeiten bildkünstlerischer Verfahren auszuloten: Wie können Menschen, geflüchtet aus unterschiedlichen Weltgegenden und der deutschen Herkunftssprache (noch) nicht mächtig , künstlerisch begleitet und darin angeleitet werden, sich bildnerisch zu artikulieren.

  • Bildkünstlerisches Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern der vier Vorbereitungsklassen an der Albert-Schweitzer-Schule II in Freiburg Landwasser sollte der Vorbereitung anstehender Schulgestaltungsaufgaben dienen.

  • Während des Projektzeitraums an der Albert‐Schweitzer‐Schule arbeiten eine bildende Künstlerin und ein bildender Künstler klassen‐ und jahrgangsübergreifend zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus vier Vorschulklassen, die zum Teil erst wenige Wochen in Deutschland sind.

  • Verstetigung unserer Kooperation mit der Albert-Schweitzer-Schule
Finanzierung
Innovationsfond Kunst Baden-Württemberg; Sparkasse Freiburg; Freie Landesakademie Kunst
Anlass
Zeitzeugen ist ein weiteres Projekt in unserem Rahmenkonzept "Kunst der Schule" und wurde zuerst 2013 mit Schülerinnen und Schülern des Goethegymnasiums in Freiburg realisiert. Um unsere Zusammenarbeit mit unserem Schulpartner Albert-Schweitzer-Schule II weiter zu verstetigen widmen wir uns den anstehenden Schulgestaltungsaufgaben. Schülerinnen und Schüler sollen frühzeitig mit einbezogen werden.

Ausgangspunkt unseres Vorhabens war die Frage: Was eigentlich tun wir in der Schule, wenn wir nicht im Unterricht arbeiten? Wenn wir kommen oder gehen, in der Pause sind oder eine Freistunde haben?
Ansprechpartner
Joachim Diensberg, Schulleiter Albert-Schweitzer-Schule II; Richard Schindler und Cristina Ohlmer Freie Landesakademie Kunst
Was getan wurde


  • In ersten Planungsgesprächen mit der Schulleitung und den betreffenden Lehrkräften erörterten wir, wie viele und welche Schülerinnen und Schüler an dem Projekt teilnehmen sollten. Im Hinblick auf das Projektziel entschieden wir, dass über die Teilnahme die jeweiligen Lehrkräfte entscheiden sollten.

  • Wir schlossen uns der Vorgabe an, während des ganzen Schuljahres zu arbeiten und dafür den angebotenen Technikraum zu nutzen.

  • Um uns kennen zu lernen zeichneten wir in Fortsetzungen gemeinsam an einem Portrait der Gegenüber. Wie genau schaust du eigentlich aus? Und: Wie siehst du mich?

  • Nach Besprechung der Arbeitsergebnisse sollte ein Portrat der Schule gezeichnet werden. Aufgabe war: Zeichnerische Erkundung des Schulgeländes. Aber wie könnte das gehen? Wie zeichnet man einen Lageplan? Eine Karte der Schule und des Schulgeländes?

  • In weiten Teilen kam vieles anders als erwartet. Einerseits nämlich war es unserer Gruppe nicht vergönnt stabil zu bleiben – einige der freiwillig Anwesenden zogen sich zurück und wurden durch andre, die sich gerne engagieren wollten, vertreten. Andere waren von der Schule gegangen, während wieder andre zu Praktika abgestellt waren und deshalb nicht kontinuierlich mit machen konnten. Hinzu kam, dass aus Krankheitsgründen Wochenstunden verschoben oder ausfallen mussten.

    Und obgleich wir damit rechneten, dass wir uns nur mühsam werden verständigen können, haben wir im Hinblick auf die Aufgabe das Sprachproblem in dieser unserer Gruppe unterschätzt. Wir mussten
    weitaus mehr Zeit darauf verwenden zu erläutern, zu erklären und vor zu machen, was wir uns sprachlich nicht mitteilen konnten, als wir erfahrungsbasiert angenommen hatten.

    Dieser Umstände wegen schien es zunehmend unrealistisch, das Vorhaben so wie konzipiert weiter zu verfolgen. Wir beschlossen, was jetzt nicht gelingen wollte auf das kommende Schuljahr zu verschieben und konzentrierten uns auf vorbereitende Aspekte. Da im kommenden Schuljahr erwartbar nicht mehr alle Schülerinnen und Schüler unserer Gruppe werden teilnehmen können, veranlasste uns für diesmal eine Form zu finden, die dem Thema Schulgestaltung nahe blieb und dennoch
    einen befriedigen Abschluss erlaubte.

    Wie von selbst rückte ‐ im Horizont des ursprünglichen Vorhabens ‐ die allgemeine Frage nach dem Wohnen in den Fokus: Wie anders könnten wir wohnen, wenn wir unser je eigenes Haus gestalten? Wir schlugen vor, Baumhausmodelle zu entwerfen und stellten Werkzeuge und entsprechendes Material zur Verfügung.

  • Unsere Arbeit konzentrierte sich auf Fragen der Verständigung, des sozial verträglichen Miteinander, der Materialbearbeitung, Handhabung des Werkzeugs und die generelle Unterstützung bei den jeweiligen Bauvorhaben. So entstand, trotz des anfänglich holprigen Prozesses, eine ausgesprochen ruhige, geduldige Arbeitsatmosphäre, die es zunehmend allen erlaubte sich in die je eigne Phantasiewelt und die entsprechenden Gestaltungsaufgaben zu vertiefen.

  • Die konzeptuelle Neuformulierung unseres Vorhabens (Bau von Baumhausmodellen) erwies sich für die Gruppe wie für die Einzelnen als außerordentlich fruchtbar. An der Schuljahresabschlussfeier präsentierten die Architekten und Architektinnen ihre Baumhausmodelle und blickten stolz auf das Geleistete.