AMOK
Vom Herzeigen der Bilder.
Der Vortrag handelt von der Wirkmacht der Bilder und ihrem innersten Verhältnis zu Gewalt und Tod. Eine Problematik, die für viele keine ist. Was überall zu sehen ist, wird eben deshalb leicht übersehen.

Der AtelierVortrag schließt programmatisch an die von Richard Schindler initiierten und organisierten Freiburger Ateliergespräche Ende der 80iger Jahre an. Damals trafen sich etwa 25 Künstler zu riskantem Gedanken- und Erfahrungsaustausch. An diesen Gesprächen nahmen auch geladene Gäste teil - wie etwa Jean-Christophe Ammann aus Frankfurt oder Friedrich Kittler aus Berlin; übrigens ohne Honorar und Unkostenerstattung. Eine Fernsehanfrage, über die Freiburger Ateliergespräche zu berichten, lehnten wir aus konzeptuellen Gründen ab.

Die Gespräche sollten „an und für uns selbst“ sein und nicht ihrerseits zu einem Event für andere werden. Das Projekt thematisierte den temporären Umbau des Ateliers zu einem Ort des Gesprächs und der theoretischen Reflexion.

1999 dann trafen sich bildende Künstler und namhafte Vertreter der regionalen Wirtschaft erstmals zu einem Gespräch über neue Möglichkeiten ihrer Kooperation. Der „Kultur-Dialog“ im Colombi-Hotel (moderiert von ZDF-Redakteurin Luzia Braun, organisiert von Bernd Steyer und Richard Schindler, finanziell unterstützt von der Ökobank) zeigte, wie dringend notwendig wir eine Sprachebene der Verständigung zwischen Kunst und Wirtschaft brauchen. Das gleiche gilt natürlich auch für die Gesellschaftsbereiche Politik, Wissenschaft und Religion.

Konzeptueller Grundgedanke aller Gespräche war es, den Talkshows und dem Veranstaltungstourismus die Sachhaltigkeit des Gesprächs entgegen zu setzen. Diesem Anspruch ist auch der Vortrag verpflichtet. Es geht um eine Besinnung auf den gesellschaftlichen Umgang mit Bildern - und denjenigen, der Bilder mit uns.

Wesentliche Grundgedanken des Vortrags wurden während der Lehrtätigkeit von Richard Schindler in Seminaren an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel (HGK) vorgestellt und kollegial diskutiert. Veröffentlicht dazu ist die Vorlesung Umgang mit Bildern Modo Verlag Freiburg 2005