TANDEM Praxis & INSTITUT
Projekttitel
Räume berühren uns. Zur Sinnstruktur unserer Arbeitsräume
Ziel
Ein DGSF-Fachtag bei tandem PRAXIS & INSTITUT am Montag, den 21, Oktober 2019 (Jochen Leucht) in Kooperation mit der Freien Landesakademie Kunst (Richard Schindler). DGSF-Fachtage verfolgen das Ziel, Begegnung und Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft aus Feldern der sozialen Arbeit, der Pädagogik, Beratung, (Psycho-)Therapie und angrenzenden Disziplinen zu ermöglichen. Grundsätzliche Themen stehen dabei genauso auf der Agenda wie aktuelle Entwicklungen aus den o.g. Arbeitsfeldern.
Der Fachtag richtet sich schulenübergreifend an Therapeut*innen, Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, Berater*innen, Supervisor*innen, Coach*innen und Pädagog*innen, usw.
Anlass
Beratungs- und Therapiegespräche finden in aller Regel in vier Wänden statt. Dabei werden die Räume von den Helfer*innen ausgesucht. Doch wie bewusst werden die Räume eingerichtet, gestaltet und ausgewählt? Werden die Einflüsse der Räume reflektiert oder gar genutzt? Worauf soll denn überhaupt geachtet werden? Wie können wir Berater*innen und Therapeut*innen unsere Arbeitsräume optimaler gestalten - im Hinblick auf unser Selbstverständnis, auf unser Arbeitsbündnis und das Wohlbefinden unserer Klient*innen? Die Notwendigkeit dazu lässt sich leicht plausibilisieren und Möglichkeiten zeigt dieser DGSF-Fachtag.
Ansprechpartner
Joachim Leucht, tandem Praxis & Institut; Richard Schindler, Freie Landesakademie Kunst
Was getan wurde
Der Fachtag musste leider ausfallen.
Aus der Ankündigung. Erfahrung lehrt: Es ist uns nicht gleichgültig, wie wir vor anderen Menschen erscheinen. Das ist besonders sinnfällig, wenn wir uns für ein Fest schön machen oder wenn Menschen sich – umgekehrt - nicht so anziehen dürfen, wie sie es gerne möchten: beim Militär, im Gefängnis, in einem Unternehmen. Wie wir vor Anderen erscheinen, demonstriert ihnen (und uns selbst!) zum Beispiel Respekt, Gleichgültigkeit oder Zugehörigkeit (Uniform, Berufskleidung).
Entsprechendes gilt für Räume, in denen wir uns begegnen. Raume berühren uns: Auch wenn wir dies meist nur unbewusst wahrnehmen und es zudem individuell sehr verschieden sein mag in welchem Ausmaß uns Räumqualitäten beherrschen.
In unserem Kooperationsprojekt mit tandem PRAXIS & INSTITUT werden wir anhand von Fotos, die die Teilnehmenden von ihren jeweiligen Arbeitsräumen mitbringen, deren bildnerische Sinnstruktur analysieren. Denn jenseits individuellen Dafürhaltens gibt es intersubjektiv geteilte Bedeutungen, die sich mit geeigneter Methode auch rekonstruieren lassen. Das ist umso aufschlussreicher als uns deren Vorhandensein und Wirkung entweder überhaupt nicht bewusst ist - oder wir sie nur unzureichend verstehen. Gerade deshalb aber können sie ggf. unseren erklärten therapeutischen Absichten unbemerkt zuwider wirken.
An diesem Fachtag wollen wir diesen Zusammenhängen in praktischer Absicht näher auf den Grund gehen. Aus der jeweiligen Analyse werden sich unschwer Optimierungsvorschläge ableiten lassen. Dabei gehen wir davon aus, dass es keine seriöse allgemeingültige Gestaltungsformel gibt. Es gibt nur den geduldig verweilenden genauen Blick auf das jeweils immer schon Vorhandene und die Fragen danach, was dies bedeutet und wie es optimiert werden kann. Das werden wir gemeinsam an vorgestellten Fällen exemplarisch durchspielen.
Interessierte sind daher eingeladen ihre jeweiligen Arbeitsräume zu fotografieren und zur gemeinsamen Betrachtung in digitaler Form mitzubringen (maximal 3).