Albert-Schweitzer-Schule II
 
Bilduntertitel
50 Jahrfeier Albert-Schweitzer-Schule
Projekttitel
Kreuzung des Blicks II - Künstler zu Gast an der Werkrealschule
Ziel
Neben der erhofften gemeinsamen Arbeit im engeren Sinne ging es auch diesmal darum, gemeinsam mit jungen Menschen verschiedener Herkunftsländer Möglichkeiten bildkünstlerischer Verfahren auszuloten: Wie können Menschen, geflüchtet aus unterschiedlichen Weltgegenden und der deutschen Herkunftssprache (noch) nicht mächtig, künstlerisch begleitet und darin angeleitet werden, sich bildnerisch zu artikulieren.

Wir wollten gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Bilder entstehen lassen: Vom Herstellen einer eigenen Staffelei, eines Spannrahmens, dem Spannen und Grundieren der Leinwände bis zur Präsentation in einer Ausstellung – verbunden mit hinreichend Zeit und Gelegenheit, sich zu informieren, sich zu orientieren, sich über einzelne Arbeitschritte und insbesondere über das eigene bildnerische Anliegen klarer zu werden.
Finanzierung
Albert-Schweitzer-Schule II, Freie Landesakademie Kunst
Anlass
Projektwoche an der Albert-Schweitzer-Schule II: Bildkünstlerisches Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern aus Afghanistan, Kroatien, Syrien, Somalia, Irak und Rumänien in den vier Vorbereitungsklassen
Ansprechpartner
Joachim Diensberg, Albert-Schweitzer-Schule II; Cristina Ohlmer, Richard Schindler, Freie Landesakademie Kunst
Was getan wurde

  • Wir begleiteten Kinder und Jugendliche dabei, sich eine höhenverstellbare Staffelei herzustellen, die einfach aufzustellen und einfach zusammen zu klappen war;
  • demonstrierten die Handhabung verschiedenster Werkzeuge;
  • wir ermunterten dazu, alles selbst zu machen;
  • leisteten Hilfestellung beim Maßnehmen, Anzeichnen, Bohren, Sägen, Schleifen,
  • und halfen grobe Fehler zu vermeiden;
  • wir erläuterten die Möglichkeit sich selbst einen Spannrahmen aus Dachlatten zu bauen;
  • wir ermunterten dazu, zur Findung einer Bildidee eine kleine Bleistiftskizze anzufertigen;
  • zeigten, wie Leinwand zunächst maßgerecht gerissen und dann aufgespannt wird;
  • wir führten vor, wie die gespannte Leinwand grundiert wird;
  • wir beantworteten Fragen zum Mischen gewünschter Farben und demonstrierten ihre Herstellung;
  • wir besprachen und würdigten alle Teilergebnisse individuell und in der Gruppe;
  • wir anerkannten wechselseitige Hilfestellung;
  • wir zeigten unsere Freude am Tun und an den Ergebnissen und ermunterten fort zu fahren.

Die Herstellung einer eigenen Staffelei, die, wie die entstehenden Bilder, natürlich Eigentum der Kinder und Jugendlichen werden, war für uns eine bildnerische Objektivierung von Freiheit: Die Staffelei als selbst geschaffene, variable und mobile Arbeitstätte, als selbstverwalteter Arbeits- und Freiraum. Nicht zuletzt deshalb achteten wir auch darauf, dass die Staffeleien – auch in den uns zur Verfügung gestellten engen räumlichen Verhältnissen - so aufgestellt waren, dass jede und jeder weitestgehend für sich alleine sein konnte und nicht schon beim Tun im (wertenden) Blick der anderen war.

Durch die gewählte Positionierung der einzelnen Staffeleien wurden Einblicke in das Tun der anderen zu ausdrücklichen Unternehmungen, die ebenso ausdrücklich gestattet oder eben verwert werden konnten. Entsprechend waren „Eingriffe“ in das malerische Tun Anderer ausdrücklich gewünschte Kooperationen.