Adolf-Reichwein-Schule, Albert-Schweitzer-Schule II, Albert-Schweitzer-Schule III
 
Projekttitel
SignalWechsel - Pausensignale einmal anders
Ziel
Ziel ist, den Schulalltag dadurch lebendiger werden zu lassen, dass Schülerinnen und Schüler ihre Wahrnehmungsperspektive erweitern, ihren Lebensraum Schule bewußt mit gestalten und sich damit ein weiteres Identifikationsangebot ihrer Schule erarbeiten. Ziel ist eine wahrnehmungssensibilisierung gegenüber der alltäglichen akustischen
Umwelt und die Ermöglichung eines erweiterten Verständnises für aktuelle Grenzüberschreitungen neuer Musik: Wie können industriell gefertigte Pausensignale durch kreative Einspielungen so modifiziert oder ersetzt werden, dass sie zu einem angemessenen und überraschenden Hörerlebnis werden können.
Finanzierung
Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung; Freie Landesakademie Kunst
Anlass
Signaltöne an Schulen sind im Allgemeinen sehr einheitlich. Im Projekt sollten sie genauer untersucht, gemeinsam neu entwickelt und probehalber in die Signalanlagen der Schulen eingespeist werden. Das Vorhaben war zugleich ein einführendes Vermittlungsprojekt aktueller zeitgenössischer Musik.
Ansprechpartner
Michaela Zieres, Adolf-Reichwein-Schule; Karin Maillard, Albert-Schweitzer-Schule II; Susanne Wiese, Albert-Schweitzer-Schule III; Andreas H.H. Suberg, Richard Schindler, Freie Landesakademie Kunst
Was getan wurde
"SignalWechsel" war eigebettet in unser Landesakademie-Projekt "Kunst der Schule: bauen wohnen schenken", das sich der bildkünstlerischen Optimierung des Lebensraum Schule widmete. Kooperationspartner waren die Adolf-Reichwein-Schule und die beiden Albert-Schweitzer-Schulen ASS II und ASS III. Die künstlerische Leitung des Teilprojektes SignalWechsel lag bei Andreas H.H. Suberg.

Die Idee, auch das akustische Erscheinungsbild der Schulen in den künstlerischen Gestaltungsprozess einzubeziehen, fand ihren Niederschlag in der Thematisierung der Pausensignale.

  • In einer ersten Projektphase erarbeiteten wir ein geeignetes Projektkonzept, das als Leitfaden für die Projektgruppen aller drei Schulen galt. Dabei war zu berücksichtigen, dass eine Projektgruppe eine jahrgangsübergreifende, schulübergreifende, inklusive Gruppe war.
  • In einen ersten Schritt erforschten wir körpereigene Klangerzeuger (Stimme: Sprechen - Flüstern, Zischen, Singen – Beat-Box; Hände: Klatschen, Reiben usw.) und gestalteten kleinere Signalsequenzen.
  • Wir experimentierten mit den individuellen Rhythmuspattern der Eigennamen im Team und setzten sie als Signal zur Verständigung und zur Gruppenbildung ein.
  • Wir entwickelten mit Zischlauten wie s, sch, pssst usw. kleine grafische Kompositionen die - als Stille-Signale bezeichnet - ihre musikalische Realisation fanden.
  • Wir konfrontierten die Schüler mit der Klangerzeugung musikfremder Materialien aus dem Bereich des Alltags und dem Umfeld der Schule. Ein Umzugskarton etwa setzten wir klanglichen Untersuchungen aus und nutzten ihn als Instrument in gelenkten Duo-Improvisationen bzw. Rhythmusgesprächen.
  • Auch untersuchten wir klanglich das Schulinventar wie Tafel, Stühle, Tische Waschbecken, Treppengeländer und -stufen, Rippenheizungen, Metallschränke, Papierkörbe und anderen in der Schule vorgefundenen Objekte. Die Experimente gipfelten in gesteuerten Improvisationen, die in der Gestaltung einer Raum-Musik Ausdruck fanden. Die Schüler entdeckten und erlebten im eigenen Tun die charakteristischen klanglichen Qualitäten der jeweiligen Objekte und lernten die in ihnen angelegte musikalische Struktur zu erkennen, zu erzeugen und in einen musikalischen Kontext einzubinden.
  • Wir dokumentieten alle improvisatorisch gestalteten Ergebnisse mittels Aufnahmegerät, archivierten sie in einer Nachbereitungsphase im Studio und bereiteten sie Teilbearbeitung und Arrangements für einen späteren Einsatz als neue Pausentöne vor.
  • Pararallel zum Bau eines Klettergerüstes durch eine zweite Projektgruppe, untersuchten wir die dort verwendeten Naturhölzer auf ihre Klangeigenschaften.
  • Wir kürzten vorhandene Hölzer auf geeignete Länge, sortierten sie nach Klangfarbe und Tonhöhe und fügten sie zu einer Klangleiter zusammen.
  • Wir konstruierten und bauten damit ein freistehendes Naturholz-Xylophon.
  • Wir nutzten das selbstgebaute Instrument für lebhafte Improvisationen.
  • In einer Testphase speisten wir die erarbeiteten Tonsequenzen in die Signalanlagen der Schulen ein und setzten sie einer ersten Bewährung im Schulallatg aus.

    . Finanziell unterstützt wird das Projekt durch Netzwerk Für Neue Musik Baden-Württemberg e.V. gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung.