Die gutachterliche Tätigkeit sollte folgende Fragen beantworten:
- Wie ist das Passungsverhältnis von Kruzifix und anderen Teilen des Denkmals auf dem neuen Grabfeld der Firma Müller zu bewerten?
- Gibt es aus künstlerischer Sicht Hinweise darauf, dass beide nicht schon immer zusammen waren?
- Gibt es, daraus folgernd, Argumente, die gegenüber der Friedhofsverwaltung anzuführen wären, um das Kruzifix entfernen zu lassen.
Analysegegenstand ist die Wirkung des Grabmals auf dem Grabfeld 001-482-000-0001/0010; insbesondere der beiden Figuren des Grabmals.
- Analysiert wurde die zu erwartende Veränderung des Grabmals durch die beabsichtigte Entfernung des Kruzifixes.
- Bewertet wurde, ob dadurch eine Verunstaltung eintreten wird.
- Nach gesicherter Feststellung, dass es sich bei der Grabmalsfigur um eine Marmorstatue des Bildhauers Julius Seitz (1847 - 1912) handelt, wurden weitere Figuren des Bildhauers auf den Friedhöfen und in der Stadt gesucht und fotografisch dokumentiert.
- Die ausfindig zu machenden Arbeiten von Julius Seitz wurden in einer Broschüre zusammengefaßt und mit Texten zum Thema veröffentlicht.
Datengrundlage waren
- dokumentierte Grabanlage mit den bestimmenden Elementen. Gegenstand der Untersuchung ist das für jedermann visuell Wahrnehmbare.
- Interviews (Bildhauer, Friedhofsverwaltung, Bestattungsunternehmen), Zeitungsannoncen (Traueranzeigen)
- Allgemeine Quellen zur Bestattungskultur heute
Fotos und Texte veröffentlicht in: Richard Schindler, Denkmalschutz durch Grabmalpatenschaft. Skulpturen von Julius Seitz (1847 - 1912), Freiburger Bestattungsinstitut Karl B. Müller und Institut für Visual Profiling, Freiburg, Dezember 2006. Mit Textbeiträgen von Karl-Heinz Müller, Peter Kalchtaler, Richard Schindler und einem Zitat von Heinrich Müller aus dem Jahr 1919. Fotos von Richard Schindler