GEWALTPRÄVENTION UND ÄSTHETISCHE BILDUNG
Vortragsreihe an drei Freiburger Schulen Januar, Februar, März 2014
Die Idee zur Veranstaltungsreihe folgt unseren Erfahrungen, wissenschaftlichen Einsichten und sozialen Notwendigkeiten. Deshalb richtet sie sich an Pädagoginnen und Pädagogen, an Eltern, an Verantwortliche im Bildungsbereich und an eine zu interessierende Öffentlichkeit.

„Schule ist ein solcher Raum, in dem praktisch alle Ausprägungen von körperlicher, psychischer, verbaler, sexueller, geschlechtsfeindlicher und fremdenfeindlicher sowie rassistischer Gewalt verzeichnet werden kann.“ (Hurrelmann/Bründel, 2007) Aber was hat das mit ästhetischer Bildung zu tun? Diese Frage sollen Vorträge und Gespräche einer Beantwortung näherbringen.

Zum einen gilt es den erfahrungsgestützten Befund schulischer Gewalt wissenschaftlich zu verdeutlichen und zu präzisieren und zum anderen mögliche Gegenstrategien aufzuzeigen und zu diskutieren. Wie Studien und Erfahrungsberichte zur Gewaltprävention nach dem Olweus- Konzept belegen – ein Konzept, das auch von den Experten des Sonderausschusses Winnenden der Landesregierung Baden-Württemberg in seinen konkreten Handlungsempfehlungen hervorgehoben wird – gehören beispielsweise die Verschönerung des Schulhofs und die Aufteilung in Ruhe- und Bewegungszonen zu den wesentlichen Maßnahmen, die in Sachen Gewaltprävention auf Schulebene durchgeführt werden können. Dieser Thematik widmet sich die Vortragsreihe.

Es geht um eine Sensibilisierung unserer Wahrnehmung von alltäglichen Ausdrucksgestalten, um deren bildnerisches Verständnis und die möglichen Konsequenzen für die weitere Ausgestaltung der Schule als Lebensraum - für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ästhetische Bildung und Gestaltung soll als wesentliches Moment von Gewaltprävention deutlich werden. Erörtert werden soll, ob und wie ästhetische Gestaltung Eingang finden kann in Selbstverständnis und Profil der Schulen.

Mit dieser konzeptuellen Ausrichtung ist die Vortragsreihe ein Beitrag zur Entwicklung eines prozessorientierten Schulentwicklungskonzepts, das eine möglichst hohe Beteiligung aller an Schule Beteiligten (Lehrer, Schüler, Eltern, Hausmeister, Reinigungspersonal) anstrebt, Empathie stärkt und Identifikationsmöglichkeiten mit der Schule anbietet.

Für Januar, Februar und März des kommenden Jahres sind drei Veranstaltungen (aus Raumgründen nur) an zwei der beteiligten Schulen geplant:
 
Mobbing. -- Prof. Adolf Gallwitz
Vortrag und Aussprache am 22.01.2014 um 20 Uhr in der Adolf-Reichwein-Schule, Buggingerstr. 83, Freiburg Weingarten.

Adolf Gallwitz hat eine Professur für Psychologie und Soziologie an der Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen. Er ist Gutachter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und initiierte bundesweite Präventionskampagnen zur sexuellen Gewalt gegen Kinder. 2007 publizierte er: Schwache Kinder sind beliebte Gewaltopfer. In: A. Bachmann, Patricia Wolf. Wenn Lehrer schlagen – Die verschwiegene Gewalt an unseren Schulen. Droemer
 
Amok. -- Richard Schindler
Vortrag mit Bildern am 19.02.2014 um 20 Uhr in der Albert-Schweitzer-Schule II, Habichtweg 46, Freiburg Landwasser. -- Richard Schindler ist bildender Künstler.

Richard Schindler ist Bildender Künstler. Er war langjähriger Lehrbeauftragter an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und Gastprofessor an der Staatlichen Kunstakademie Nürnberg. Ein Vortrag von Richard Schindler mit dem Titel Amok. Zum Stand der Bilder, 2005 gehalten am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, ist abgedruckt in: Heiko Hausendorf (Hrsg.): Vor dem Kunstwerk. Interdisziplinäre Aspekte des Sprechen und Schreibens über Kunst.
 
Ästhetik. -- Dr. Norbert Jüdt
Vortrag mit Beispielen zum Thema ästhetische Bildung am 19.03.2014 um 20 Uhr in der Albert-Schweitzer-Schule II, Habichtweg 46, Freiburg Landwasser.

Norbert Jüdt ist Erziehungswissenschaftler und promovierte 2013 an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften an der Universität Karlsruhe mit dem Thema Ästhetik und Lehrerbildung. Er publizierte 2013: Bildung ist ästhetisch. Schüler und ihre Lernprozesse wahrnehmen, Kontakt und Kommunikation gestalten.
 
Die Vortragsreihe ist eine Kooperation der Albert-Schweitzer-Schule II, der Albert-Schweitzer-Schule III, der Adolf-Reichwein-Schule und der Freien Landesakademie Kunst im Rahmen des Kooperationsprojektes "Kunst der Schule - Bauen Wohnen Schenken" gefördert durch den Innovationsfonds der Bildungsregion Freiburg und der Sparkasse Nördlicher Breisgau
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