Grundsätzlich galt es auch in dieser zweiten Projektphase, durch bild-künstlerische Maßnahmen alle Beteiligten gegenüber Arbeitsplatz und Lebensraum Schule weiter zu sensibilisieren und mit einem schul- und jahrgangsgübergreifenden inklusiven Schülerteam Vorschläge zu erarbeiten, wie insbesondere das Schulgelände gestaltet werden könnte.
Primäre Projektziele der zweiten Phase waren:
- mit allen Projektbeteiligten (Schülerinnen, Schüler, Lehrende) weitere
konkrete Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten und wenn möglich
- modellhaft zu realisieren;
- die Elternschaft einzubeziehen (Öffentlichkeitsarbeit) und
- die Kooperation der Kollegien zu befördern.
Innovationsfond der Bildungsregion Freiburg, Schulbeteiligung, Freie Landesakademie Kunst
Alle drei Schulen sind am Projekt "Schulmanagement" der Robert-Bosch-Stiftung beteiligt. Auch in diesem Projekt steht nachhaltige Schulentwicklung im Mittelpunkt. Ferner liegen alle beteiligten Schulen in Stadtteilen mit besonders hoher Anzahl Menschen mit Migrationshintergrung und / oder mit Anspruch auf ALG II, was das Schulleben vergleichbar ähnlich prägt.
Die Werkrealschule ASS II und die Förderschule ASS III wachsen immer mehr zusammen. So werden im kommenden Schuljahr die Ganztagesklassen 5a und 6a als Inklusionsklassen geführt, wo Kinder der ASS II und ASS III gemeinsam unterrichtet werden. Des Weiteren beheimatet die ASS II drei Vorbereitungsklassen. Dort werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die erst seit kurzem in Deutschland aber der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Häufig kommen diese Schüler und Schülerinnen aus den Übergangswohnheimen der Stadt. Daher ist es wichtig, ihnen ein Stück Vertrautheit und Geborgenheit an der Schule zu geben. Da Geschwisterkinder auch an der ASS III unterrichtet werden, ergeben sich hier ebenso neue Kooperationsnotwendigkeiten.
Schulleiterin Frau Sonja Pohlmann, Lehrerin Karin Maillard und der Lehrer Markus Kohl für die Albert-Schweitzer-Schule III, die stellvertretende Schulleiterin Susanne Wiese, Albert-Schweitzer-Schule II; Rita Deschler, Richard Schindler, Freie Landesakademie Kunst
Zum Abschluss der ersten Projektphase waren Raummodelle, ein Geländemodell und eine Reihe großformatiger Dokumentationsfotografien der Schulen entstanden, die in der Schule ausgestellt wurden. In der inklusiven, jahrgangs- und schulübergreifenden Gruppe waren eine stabile Beziehung zu Kindern und Jugendlichen aufgebaut und die Voraussetzungen geschaffen worden, ein erstes, auf das Schulgelände bezogenes, konkretes Gestaltungsvorhaben in Angriff zu nehmen: Für die gegebenen Betonumrandungen der Bäume auf dem Schulgelände sollten Sitzauflagen aus Holz entwickelt, gebaut und montiert werden. Parallel dazu thematisierten wir das akustische Erscheinungsbild der Schulen indem wir es in den künstlerischen Gestaltungsprozess einbezogen: Die spezifischen Klänge der Schule wurde erkundet, neuartige Pausentöne entwickelt und durch Einspeisung in die Lautsprecheranlagen erprobt (vgl. das Projekt "Signalwechsel").
Kurze Zeit nach Beginn der zweiten Projektphase erreichte uns die Eilmeldung, dass Raummodelle und insbesondere die großformatigen Fotoarbeiten der Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung zerstört worden waren.
- Wir reagierten auf die Zerstörung der ausgestellten Werke, indem wir Klassenbesuche durchführten, während derer wir Fotos zeigten und gemeinsam das Thema Gewalt erörtern.
- Wir erarbeiteten ein Konzept für eine öffentliche Vortragsreihe an den projektbeteiligten Schulen (vgl. Kunst der Schule Phase I) zum Thema "Gewaltprävention und Ästhetik"
- Wir entwarfen und produzierten ein Veranstaltungsplakat und plazierten es über das örtliche Schulamt, in anderen Schulen und den Stadtteilen.
- Wir entwarfen einen Pressetext und gaben ein Interview.
- Wir recherchierten und engagierten Referenten.
- Wir organisierten Vorträge in der Adolf-Reichwein-Schule: Professor Adolf Gallwitz, Psychologe, Soziologe vn der Polizeihoschschule Villingen-Schwennigen zum Thema "Mobbing" und an der Albert-Schweitzer-Schule II: Richard Schindler, bildender Künstler von der Freien Landesakademie Kunst zum Thema "Amok", Dr. Norbert Jüdt, Erziehungswissenschaftler aus Karlsruhe zum Thema "Ästhetik".
- Wir planten den Bau von Sitzauflagen für die Betonumrandungen der Bäume auf dem Schulhofgelände.
- Wir sägten, schmirgelten, nagelten, bauten, strichen und montierten vier Sitzauflagen als gebrauchsfähige Modelle für die Betonfassungen der Bäume.
- Wir besuchten und besichtigten - um zu sehen, wie andere bauen - die Ausstellung "Gotik" zum Bau des Freiburger Münsters im Augustinermuseum.
- Wir regten an, die parallel zum Bau der Sitzauflagen spontan entsanden "Pistolen und Gewehre" eines Teils des Schulkunstteams durch Zusammenbau und Erweiterung zu größeren Objekten umzuformen. Es entstanden ein "Fußballtor" und ein "Haus".
- Wir montierten das "Dachlattenhaus" als "Baum-Vogel-Haus" im Geäst eines Baumes auf dem Schulgelände.
- Wir verbrannten die nicht verbauten "Pistolen und Gewehre" als Projekt-Abschlussperformance im Schulgarten.
- Wir fertigten eine zusätzliche Sitzauflage für die Adolf-Reichwein-Schule, in der sich identische Baumumrandungen aus Beton befinden.
- Wir überbrachten die Sitzauflage als Geschenk an die Kooperationsschule.
- Über das Wochenende war die bereits montierte Sitzauflage an der Adolf-Reichwein-Schule zerstört worden - wir fertigten und montierten sie erneut.
- Wir gestalteten ein Abschluss mit Kindersekt und Bildern und Videos als Rückblick auf unsere gemeinsame Projektzeit.